Berufe für Wirtschaftspsychologen
Überblick
Wer sich für ein Studium in der Wirtschaftspsychologie entschieden hat, darf sich später über eine große Auswahl an Berufen freuen. Personalreferent, Headhunter, Leiter/in Personalweiterbildung, Personalberater (Consulting), Research Consultant, Bewerbungsmanager, Personal- und Organisationsentwickler, Spezialist für Führungskräfteentwicklung: Das sind die Berufe, die wir dir hier für den Bereich Human Resources vorstellen wollen.
Auch Berufe im Bereich Marketing und Werbepsychologie bieten verschiedenste Möglichkeiten: Werbe-Conceptioner, Director of Corporate Strategy, Pre-Sales Manager, Abteilungsleiter Einkauf und Vertrieb, Web-Conceptioner sowie Marktforscher stellen wir dir weiter unten vor.
Zu jedem Berufsbild nennen wir typische Aufgaben und listen dir verschiedene Studienwege auf, mit denen du einen bestimmten Karriereweg einschlagen kannst.
Berufe im Bereich Human Resources
Human Resources – ein spannendes und weites Feld! Im Bereich Personalmanagement fallen die unterschiedlichsten Aufgaben an. Hier dreht sich alles um Personalführung, Personalentwicklung, Recruiting und Headhunting, Weiterbildung von Mitarbeitern und die Organisation des Personalwesens.
Absolventen eines Wirtschaftspsychologie Studiums gelten als Experten rund um alle Fragen im Personalwesen. Sie werden nicht nur für die Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern gebraucht, sie klopfen auch die wirtschaftliche Effektivität eines Unternehmens unter arbeits- und organisationspsychologischen Gesichtspunkten ab.
Personalreferent
Zeitgemäß aufgestellte Personalabteilungen verwalten nicht nur die Personalakten und kümmern sich um die Lohnbuchhaltung, sondern beraten die Geschäftsleitung in allen Belangen, die das Personalwesen betreffen.
Als Personalreferent entwirft der Wirtschaftspsychologe zum Beispiel die Assessment-Center für Bewerbungsverfahren, das Interview im Bewerbungsgespräch und unterstützt die Geschäftsführung bei der Strukturierung und Organisation von neuen Arbeitsabläufen. Mit seinem Know-how kann er sich auch um Themen wie Burnout-Prävention, Mitarbeiterbindung und -motivation kümmern.
Aufgaben im Bereich Personalverwaltung:
- Arbeitsverträge schreiben
- Personalakten anlegen und pflegen
- Entgeltabrechnungen erstellen
- Bearbeitung von Anliegen der Mitarbeiter (Urlaub, Fehlzeiten) und deren Beratung
Aufgaben im Bereich Personalentwicklung:
- Bedarf an Mitarbeitern analysieren
- Weiterbildungskonzepte entwickeln, steuern und analysieren
- zukünftige Führungskräfte identifizieren
- Teambuildingmaßnahmen durchführen
- organisatorische Prozesse verbessern
Als Personalreferent solltest du ein Studium in BWL, Personalmanagement oder Personalentwicklung vorweisen können. Es gilt jedoch auch hier: Der Bereich Human Resources steht auch Studenten mit Abschlüssen in Psychologie, Wirtschaftspsychologie oder sozialwissenschaftlichen Studiengängen offen. Der Zugang variiert je nach Unternehmen und Anforderungsprofil.
Mögliche weitere Wirtschaftspsychologie-Studiengänge sind:
Headhunter
Geeignetes und hochqualifiziertes Fachpersonal zu finden, ist alles andere als leicht. Aus diesem Grund wenden sich viele namenhafte Konzerne an professionelle Headhunting-Agenturen, um in diesem wichtigen Bereich kompetente Unterstützung bei der Bewerbersuche zu erhalten.
Headhunter erarbeiten in Zusammenarbeit mit dem Kunden Bewerberprofile und sind gut vernetzt bzw. verfügen über einen entsprechenden Pool an Bewerbern. Somit dienen sie als wichtige Schnittstelle zwischen der Personalabteilung eines Unternehmens und talentierten Bewerbern.
Headhunter arbeiten im Bereich des Personal-Recruitings und werden von Unternehmen oft hinzu gezogen, wenn sie selbst kein passendes Personal finden konnten oder die Suche möglichst diskret ablaufen soll. Typische Aufgabengebiete sind daher:
- Suche von Führungskräften und Fachpersonal
- diskrete Abwerbung von geeigneten Mitarbeitern von Konkurrenz-Unternehmen
- Beratung im Bereich Vertragsgestaltung und Vergütungsberatung
- Beratung in der Personalentwicklung
Als Headhunter ist kein spezielles Studium von Vorteil, meist wird ein Studium in BWL, Sozialwissenschaften, Psychologie oder Wirtschaftspsychologie durch eine Weiterbildung im Personalmanagement ergänzt.
Mögliche weitere Wirtschaftspsychologie-Studiengänge sind:
Leiter/in Personalweiterbildung
Die Personalweiterbildung ist ein wichtiger Teilbereich der Personalentwicklung. Sie wird entweder von Personalentwicklern, Personalreferenten oder eigens dafür angestellten Personalweiterbildern übernommen.
Als Leiter der Personalweiterbildung trägt man die Verantwortung für die Konzeption, Planung, Organisation und den Ablauf von firmeninternen und -externen Weiterbildungsmaßnahmen. Man analysiert den Bedarf an Qualifizierungsmaßnahmen für einzelne Mitarbeiter, die besonders motiviert oder talentiert sind oder für ganze Abteilungen, um deren Entwicklung im Unternehmen zu fördern. In diesem Zuge arbeitet man mit internen und externen Referenten zusammen und organisiert die Weiterbildung von der Planung bis zur Evaluation.
Als Leiter der Personalweiterbildung ist man für die Weiterbildungsmaßnahmen der Mitarbeiter zuständig. Zu den typischen Aufgaben können zum Beispiel gehören
- Konzeption, Koordination und Umsetzung der Aus- und Weiterbildung
- Know-how Transfer bei Führungskräften und Mitarbeitern
- Koordination der Zusammenarbeit mit externen Anbietern, Ausbildungseinrichtungen und öffentlichen Institutionen
- Beratung der Geschäftsbereiche in Fragen der Personal- und Führungskräfteentwicklung
Um Leiter der Personalweiterbildung zu werden, solltest du einen wirtschaftspsychologischen oder betriebswirtschaftlichen Studiengang wählen. Möglichst mit dem Schwerpunkt Personal/Personalmanagement oder gezielt Personalentwicklung studieren. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass der Beruf des Leiters für Personalweiterbildung interdisziplinär ist und die Bereiche Wirtschaft, Management, Psychologie und Pädagogik vereint.
Mögliche Wirtschaftspsychologie-Studiengänge sind:
Personalberater (Consulting)
Wenn es in einer Firma nicht mehr rund läuft, wenn große strukturelle Umwälzungen anstehen oder wenn es gilt, schwierige Personalfragen zu lösen, dann werden gerne externe Berater hinzugezogen, die nicht nur die nötige fachliche Kompetenz mitbringen, sondern zu den jeweiligen Unternehmensstrukturen eine entsprechende Distanz aufweisen, um eine objektive Analyse zu ermöglichen. Gerade der Consultingbereich erfordert viel Flexibilität und Engagement. Hier wird man immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt und muss sich auf neue Situationen und neue Problemstellungen einlassen können.
- Ansprechpartner für Personaler und Geschäftsleitung eines Unternehmens
- Erstellung von Anforderungsprofilen
- Suche und Auswahl von Mitarbeitern und Führungskräften
- Prüfen von Bewerbungsunterlagen
- Führen von Vorstellungsgesprächen
Hier sind vor allem Personalpsychologen gefragt – das heißt, studierte Wirtschaftspsychologen mit dem Schwerpunkt Personalpsychologie oder Bewerber, die ein betriebswirtschaftliches Studium abgeschlossen und bereits im Vertrieb gearbeitet haben.
Mögliche Wirtschaftspsychologie-Studiengänge sind:
Research Consultant
Research Consultants, auch oft einfach "Recruiter" genannt, unterstützen bei der Rekrutierung von Fach- und Führungskräften gemäß den Anforderungsprofilen ihrer Kunden. Dazu nutzen sie neben internen Datenbanken auch Social-Media-Networks und Jobbörsen im Internet sowie die Direktansprache. Sie bereiten systematisch entsprechende Zielmärkte und -firmen auf und führen die telefonische Vorselektion der Bewerber durch. Je nach Kundenwunsch übernehmen sie nur einen Teilbereich wie die Vorselektion oder den gesamten Rekrutierungsprozess.
- Bewerbersuche in Sozialen Netwerken oder telefonisch
- Erstellung von Anforderungsprofilen
- Schalten von Stellenanzeigen
- Führen von Vorstellungsgesprächen telefonisch und persönlich
- Beratung von potenziellen Kandidaten
- Dokumentation, Verwaltung, Bewerbermanagement
Research Consultants können aus unterschiedlichen Fachbereichen kommen. Klassischerweise findet man hier aber viele Wirtschaftspsychologen. Idealerweise sind hier vor allem Absolventen der Wirtschaftspsychologie mit einem klaren Bezug zur Personalwirtschaft gefragt, aber auch BWLer mit Schwerpunkt Wirtschaftspsychologie sind hier häufig anzutreffen. Eine Affinität zu vertrieblichen Aktivitäten sollte ebenfalls vorhanden sein. Da dieser Markt vor allem im High-End-Bereich immer stärker international organisiert ist, sind sehr gute Englischkenntnisse hier absolut unerlässlich.
Folgende Studiengänge sind möglich:
Bewerbungsmanager
Bewerbungsmanager arbeiten meistens in den Personal- bzw. HR-Abteilungen eines Unternehmens. Seltener findet man sie im Bereich Consulting oder als Selbstständige, doch gibt es auch hier einen Markt für sie, insbesondere, wenn externe Bewerbungsmanager spezielle Kenntnissen einer bestimmten Branche, wie etwa in der Gastronomie oder der IT, aufweisen.
Bewerbungsmanagern obliegt in der Regel die Personaldiagnostik, d.h. sie wählen geeignete Mitarbeiter für bestimmte Positionen aus oder sie bewerten und entscheiden, ob Mitarbeiter im Unternehmen korrekt platziert sind. Mit Mitarbeiterbeurteilungen tragen sie maßgeblich zur Motivation des einzelnen Mitarbeiters, aber auch zur Leistungsdisposition, bei.
- Durchführung von Assessment-Centern und Personalauswahlverfahren
- Konzeption, Aktualisierung, Organisation von diagnostischen Verfahren
- Ansprechpartner für die Fachabteilungen in Recruiting- und Auswahlthemen
- Eigenständige Betreuung von Projekten im Bereich Personaldiagnostik
Hier sind vor allem die Arbeits- und Organisationspsychologen gefragt. Dieser Schwerpunkt kann in der Regel auch während eines Wirtschaftspsychologie Studiums aber auch in einem Psychologie Studium gelegt werden. Günstig sind bereits erste Erfahrungen im Bereich Personalauswahl.
Folgende Studiengänge sind möglich:
Personal- und Organisationsentwickler
Unternehmen verändern sich ständig, sie wachsen (oder schrumpfen) und mit ihnen auch der Bedarf an Personal und bestimmten Qualifikationen. Gerade Unternehmen, die sich in größeren Transformationsprozessen befinden, brauchen Personal- und Organisationsentwickler, welche die Mitarbeiter auf neue Aufgaben vorbereiten. Das passiert durch Schulungen und Seminare. Mit Umstrukturierungen können auch Konflikte entstehen. Personalentwickler greifen hier als Schlichtungspartei ein, indem sie Mitarbeiter beraten oder Einzelcoachings durchführen.
Personal- und Organisationsentwickler arbeiten häufig im Schnittstellenbereich zwischen Personalabteilung und Geschäftsführung. Das Aufgabenfeld in diesem speziellen Bereich kann folgende Themen umfassen:
- Begleitung von Transformationsprozessen
- Aufbau einer systematischen Führungskräfteentwicklung und eines Talent Managements
- Einführung individueller Entwicklungsplanung mittels Laufbahnmodellen und Potenzialdiagnostik
- Beratung von Führungskräften und Mitarbeitern hinsichtlich individueller Personalentwicklungsmaßnahmen
- Eigenständige Entwicklung und Durchführung von Workshops, Trainingsmaßnahmen und Befragungen
- Controlling von Personalentwicklungsmaßnahmen zur Ergebnissicherung und Sicherstellung der Nachhaltigkeit
Hier wird in der Regel ein klassisches Studium der Wirtschaftspsychologie vorausgesetzt. Besonders gefragt sind hier die Schwerpunkte Arbeits- und Organisationspsychologie mit Bezug zur Arbeits- und Organisationsentwicklung. Häufig werden hier bereits auch einige Jahre Berufserfahrung und einschlägige Erfahrungen im Projektmanagement gefordert.
Folgende Studiengänge sind daher möglich:
Spezialist für Führungskräfteentwicklung
Weiterbildung und die Entwicklung von Führungskompetenz sind heute wichtige Elemente einer gesunden Unternehmenskultur. In diesem Bereich muss kontinuierliche Arbeit geleistet werden, die vor allem das Ziel vor Augen hat, kompetente Fachkräfte weiterzuentwickeln, Führungspotentiale ausfindig zu machen und diese dann systematisch zu schulen.
Der Bereich Führungskräfteentwicklung gehört zu vielleicht zu den spannendsten Arbeitsfeldern eines Wirtschaftspsychologen. Er erfordert ein hohes Maß an Menschenkenntnis, aber auch Verständnis für innerbetriebliche Abläufe und Unternehmensstrukturen. Spezialisten für Führungskräfteentwicklung arbeiten häufig als externe Berater. Sie müssen also auch die Kompetenz mitbringen, sich schnellstmöglich auf die jeweiligen Besonderheiten ihrer Kunden einzustellen.
Das Berufsbild bzw. Arbeitsprofil eines Spezialisten im Bereich Führungskräfteentwicklung ist recht breit aufgestellt. Die Arbeit hier kann folgende Punkte umfassen:
- Moderieren und Leiten von Workshops
- Begleiten und Verantworten von unternehmensübergreifenden Projekten (Strategieplanung)
- Gestalten, Steuern und Optimieren von innerbetrieblichen Angeboten zur Weiterbildung
- Konzeptionieren, Implementieren und Umsetzen von Entwicklungsprogrammen
- Gestaltung der Schnittstelle zu personalwirtschaftlichen Personalprojekten
- Konzeptionierung, Planung und Durchführung von Großgruppenveranstaltungen
Um den Beruf des Spezialisten für Führungskräfteentwicklung einzuschlagen, benötigst du ein abgeschlossenes Studium, idealerweise der reinen Wirtschaftspsychologie. In verschiedenen Fällen kommt auch ein Psychologie Studium mit Schwerpunkt Arbeits- und Organisationspsychologie in Frage oder ein betriebswirtschaftliche Studium mit HR-Schwerpunkt. In diesem Bereich sind Zusatzqualifikationen sehr gefragt, zum Beispiel eine Coaching-Ausbildung.
Folgende Studiengänge sind möglich:
Berufe im Bereich Marketing und Werbepsychologie
Wirtschaftspsychologen arbeiten nicht nur im Bereich Personal. Durch ihre speziellen Kenntnisse über das Erleben und Verhalten von Menschen an Märkten, gibt es auch spannende Aufgaben im Bereich Marktforschung, Marketing und Vertrieb. Sie können überall dort arbeiten, wo Know-how in Handels-, Konsum-, Verkaufs- und Werbepsychologie gebraucht wird. Hierbei handelt es sich häufig um Stellen, die an der Schnittstelle von Betriebswirtschaft und Kreativität angesiedelt sind.
Im Folgenden listen wir dir einige Berufe auf, die nach dem wirtschaftspsychologischen Studium mit Schwerpunkt auf Markt-, Medien- und Werbepsychologie in Frage kommen.
Werbe-Conceptioner
Konzepter arbeiten in Werbung und PR, wo sie Marketingstrategien entwickeln, etwa für die Einführung eines neues Produkts oder das Redesign einer Marke. Sie recherchieren und bewerten Informationen rund um das Produkt und überlegen sich, wie sie die Zielgruppe am besten erreichen können. In diesem Zusammenhang erstellen sie ganzheitliche Konzepte, die alle Marketinginstrumente umfassen. Je nach Aufgabenumfang planen sie nicht nur eine Kampagne, sondern geben auch selbst den kreativen Input, indem sie zum Beispiel texten und Werbemittel gestalten. Meistens arbeiten sie aber mit Projektmanagern, Grafik-Designern, Programmierern und PR-Referenten zusammen.
- Analyse der Situation: Zielgruppe definieren, Chancen auf dem Markt bewerten
- Brainstorming, Ideenfindung
- Konzepterstellung
- Präsentationen vorbereiten und halten
- Projektmeetings leiten, Mitarbeiter instruieren
- Aufträge an Designer, Programmierer und andere Beteiligte verteilen
- Kampagnenauswertung, Erfolgskontrolle
Als Werbe-Conceptioner ist ein abgeschlossenes Studium mit Schnittpunkten zu BWL, Medien, Marketing, Kommunikation und Marktpsychologie von Vorteil. Man braucht wirtschaftswissenschaftliches Grundwissen, eine Affinität zu marktpsychologischen Fragestellungen sowie Kreativität.
Folgende Studiengänge sind möglich:
Director of Corporate Strategy
Corporate Strategy – das ist das strategische Management eines Unternehmens. Der Entwicklung einer passenden Unternehmensstrategie kommt in einem hoch kompetitiven Umfeld eine besondere Bedeutung zu. So entwirft der Corporate Manager eine Strategie, die der Erreichung der Unternehmensziele dient und die Beständigkeit des Unternehmens sichern soll. In Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung sorgt er für die Positionierung des Unternehmens am Markt, schafft dafür die richtigen internen Strukturen und trifft Entscheidungen über Ziele und Ressourcen. Seine Arbeit ist bestimmt durch das Abwägen von Risiken und Chancen.
- Analyse von Organisationsstrukturen
- Projektleitung und Gestaltung neuer betriebswirtschaftlicher Prozesse
- Entwicklung und Pilotierung neuer Projekte, Instrumente und Prozesse
- Entdeckung potentieller neuer Themen und Identifikation neuer Geschäftsfelder
- Planung und Durchführung von Workshops
- Implementierung sogenannter "Best Practice Modelle" sowie "Corporate Standards"
- Arbeitsumfeld häufig im Umfeld der operativen Geschäftsleitung
Zu den Voraussetzungen gehören in der Regel ein abgeschlossenes Masterstudium und mehrere Jahre Berufserfahrung. Ein Master in BWL, Wirtschaftspsychologie oder ein MBA sind eine gute Grundlage. Dazu sollten Kenntnisse im Prozess-, Projekt- und Change Management vorhanden sein. Entsprechende Berufserfahrung und Weiterbildungen sind absolut notwendig.
Folgende Studiengänge sind möglich:
Pre-Sales Manager
Das Pre-Sales Management hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Arbeitsfeld im Unternehmensmarketing entwickelt. Hier geht es um alle Fragen, die sich im Vorfeld der Kundenansprache abspielen. Der Pre-Sales Manager erarbeitet zusammen mit dem Vertrieb und dem Marketing die Maßnahmen, die letztlich zum Verkaufserfolg führen sollen. Dabei geht es ihm vor allem um die Sicht des potenziellen Kunden und darum, dessen spezielle Bedürfnisse zu erfassen und anzusprechen.
Die Aufgaben eines Pre-Sales Managers umfassen folgendes:
- Erarbeitung von Kundenprofilen
- Abstimmung von geeigneten Werbemaßnahmen
- Schnittstellen-Management zwischen Marketing und Vertrieb
- Betreuung von Kundendatenbanken (CRM-Systemen)
Pre-Sales Manager können aus den unterschiedlichsten betriebswirtschaftlichen Bereichen kommen. Als Wirtschaftspsychologen haben sie entweder ein BWL-Studium mit Schwerpunkt Wirtschaftspsychologie studiert oder haben sich als klassische Wirtschaftspsychologen mit dem Bereich Kommunikationspsychologie auseinandergesetzt und hier ihren Schwerpunkt gelegt. Weiterhin sind hier Soft Skills gefragt – ein sicheres Gespür für die Bedürfnisse der Kunden und eine kommunikative, offene Art sind Dinge, die sich in diesem Bereich besonders gut machen.
Folgende Studiengänge sind möglich:
Abteilungsleiter Einkauf und Vertrieb
Als Abteilungsleiter für Einkauf und/oder Vertrieb ist man für die Beschaffung und/oder den Vertrieb von Waren und Dienstleistungen zuständig – ein wichtiges Feld, das die Ressourcen des Unternehmens maßgeblich bestimmt. Zusammen mit dem Pre-Sales Manager ist der Abteilungleiter für die Maßnahmen verantwortlich, die letztlich zum Verkaufserfolg führen. Dabei muss er vor allem über Verhandlungsgeschick und Verantwortungsbewusstsein verfügen.
Der Aufgabenbereich eines Abteilungsleiters für Einkauf und Vertrieb umfasst verschiedene Bereiche, hier ein kleiner Auszug:
- Erstellung von Angebotsanfragen
- Bewertung der Angebote
- Beauftragung von Beschaffungsmaßnahmen
- Überwachung der vertraglich vereinbarten Leistungen
- Verantwortung für alle Vertriebsmaßnahmen
- Personalorganisation
- Verantwortung für die Kundenbetreuung
Für den Bereich Einkauf und Vertrieb braucht man gute betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Will man eines Tages auch Führungsverantwortung tragen, eignet sich ein BWL-Studium mit wirtschaftspsychologischer Komponente oder ein Wirtschaftspsychologie Studium mit HR-Schwerpunkten besonders gut.
Folgende Studiengänge sind möglich:
Web-Conceptioner
Der Beruf des Web-Conceptioners erfordert die verschiedensten fachlichen Fähigkeiten und auch Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit und eine schnelle Auffassungsgabe. Web-Conceptioner erarbeiten kreative Lösungen im Webbereich, zum Beispiel den Internetauftritt eines Unternehmens, einer Marke oder eines Produktes. Sie legen nicht nur das Design fest, sondern überlegen sich auch die Informationsarchitektur einer Webseite. In Zusammenarbeit mit Programmierern entwickeln sie technische Lösungen. Zu ihrem weiteren Arbeitsfeld kann auch die Präsentation eines Webkonzepts vor dem Kunden gehören.
- Begleitung von Webprojekten vom technischen Konzept bis zur Entwicklung und Vermarktung
- Modellierung des Umsetzungskonzepts und Realisierung der Implementierung beim Kunden
- Entwicklung von Schnittstellen zu unterschiedlichen Kundensystemen
- Ansprechpartner für alle technischen Fragestellungen
- Support nach der Umsetzung und Weiterentwicklung des Systems zusammen mit dem Kunden
Web-Conceptioner haben in der Regel ein medien- und werbepsychologisches Studium absolviert, mit dezidiert technischem bzw. IT-Bezug. Hier können auch Fortbildungen im Bereich Web-Design oder entsprechende Masterprogramme hilfreich sein. In jedem Fall ist auch ein gutes Maß an Kreativität und Eigeninitiative gefragt, wenn es um die technische Umsetzung von Werbekampagnen im Netz oder den Internetauftritt des Kunden bzw. des eigenen Unternehmens geht.
Folgende Studiengänge sind möglich:
Marktforscher
Der Analyse des Marktes kommt in der modernen Wirtschaft eine immer größere Bedeutung zu. Was sind die wesentlichen Entwicklungen des jeweiligen Marktes, was sind die neuesten Trends? Sind diese nachhaltig oder nur vorübergehende Moden? Um diese Fragen möglichst umfassend und seriös zu beantworten, braucht es geeignete Umfragen und Marktstudien, die die richtigen Fragen auf die richtige Art und Weise stellen. Hier sind Wirtschaftspsychologen als Marktforscher im Einsatz. Sie erarbeiten Tests und führen Studien durch, anhand derer große Unternehmen ihre Strategie der nächsten Jahre ausrichten.
- Planung und Durchführung von deutsch- und englischsprachigen Konsumenten- und Expertenbefragungen (primär quantitative Marktforschung)
- Konzeption, Fragebogenerstellung, Fragebogenprogrammierung und Feldsteuerung (Paneldienstleister)
- Analyse und Aufbereitung der gewonnenen Daten
- Präsentation vor Kunden
Für die Marktforschung sollte man einen akademischen Abschluss in Wirtschaftspsychologie oder BWL-Studium mit Wirtschaftspsychologie-Schwerpunkt vorweisen.
Folgende Studiengänge sind möglich: