Uni, FH oder Akademie – wo soll ich Wirtschaftspsychologie studieren?
In Deutschland gibt es verschiedene Formen von Hochschulen, die alle ihre Vorzüge haben. Dabei geht es nicht nur um die Größe, Ausstattung oder darum, ob es sich um eine private oder staatliche Einrichtung handelt. Auch die Studienbedingungen unterscheiden sich teilweise stark voneinander. Damit du nicht den Überblick verlierst, stellen wir dir hier die wichtigen Formen der Hochschulen vor.
Studieren an der Universität
Universitäten sind in Deutschland die höchsten Bildungseinrichtungen. Früher konnte man hier nur mit Abitur studieren, heute lassen viele Universitäten auch Bewerber mit Fachabitur zu. [Mehr zum Thema Bewerbung]
An einer Universität ist das Studium häufig sehr theoretisch. Auch wenn ein Pflichtpraktikum oft Bestandteil des Studiums ist und in Praxisseminaren Fallstudien bearbeitet werden, so findet der größte Teil der Lehre in den Seminaren und Hörsälen statt, wo die wirtschaftswissenschaftlichen und psychologischen Inhalte sehr theoretisch behandelt werden.
Ein weiteres Merkmal des Universitätsstudiums ist die große Freiheit in der Studiengestaltung. So kannst du hier dein Wirtschaftspsychologie Studium sehr frei nach deinen Wünschen gestalten. Du kannst zum einem Fächer wählen, die dir besonders zusagen und zu deinen wirtschaftspsychologischen Berufszielen passen. Zum anderen legst du selbst fest, wann du was belegst und wann du Prüfungen ablegst. Für manche Studierende ist diese Wahlfreiheit ein Segen, für andere ein Fluch. Selbstorganisation und Zeitmanagement sind also Eigenschaften, die du dir hier ganz schnell aneignest, wenn du schnell zum Abschluss kommen willst.
Studieren an der Fachhochschule (FH)
Die Fachhochschulen, häufig auch einfach nur "Hochschule" oder "University of Applied Science" genannt, legen besonderen Wert auf einen hohen Praxisbezug. Viele Dozenten, die dort Wirtschaftspsychologie unterrichten, haben selbst jahrelange Berufserfahrung und können somit auch interessante Einblicke in die Berufspraxis geben. Das erleichtert die Anschauung und macht somit auch das Lernen einfacher.
Gleichzeitig sind an FHs die Studiengruppen kleiner. Das macht das Lernen effizienter, weil man stärker persönlich in das Unterrichtsgeschehen eingebunden ist, als an einer Universität. Auch der Kontakt zu Dozenten wird dadurch enger und individueller.
Wahlfreiheiten gibt es auch hier, allerdings werden die meisten Seminare und Kurse vorgegeben, die Organisation des Studiums ist straffer. Auch Prüfungstermine stehen schon immer zu Beginn eines Semesters fest bzw. werden stärker vorgegeben. Im Allgemeinen sind die Studiengänge an den Fachhochschulen stärker "verschult", sie erinnern also in ihrer Organisation und Durchführung sehr an den Schulbetrieb. Wer etwas mehr Führung braucht, der ist hier besser aufgehoben.
Studieren an einer Akademie
Dazu muss man erstmal unterscheiden. Es gibt nämlich zwei verschiedene Arten von Akademien:
Berufsakademien
Berufsakademien (kurz BA) sind Einrichtungen, an denen die Theoriephase eines dualen Studiums stattfindet. Die Lehre hier ist sehr praxisnah und aktuell – schließlich ist sie mit der parallelen Ausbildung im Betrieb eng verzahnt. [Mehr zum Thema Duales Studium Wirtschaftspsychologie]
Weitere Akademien
Wirtschaftspsychologie wird außerdem auch an privaten Akademien angeboten. Hier solltest du genau hinschauen, ob die verliehenen Abschlüsse staatlich anerkannt sind. Denn diese Akademien können keine akademischen Grade, wie den Bachelor, verleihen. Damit sind sie auch nicht (international) vergleichbar. Allerdings kooperieren einige mit staatlichen Hochschulen: In diesem Fall werden einfach die letzten zwei von sechs Semestern an der Partnerhochschule verbracht. Diese verleiht dann auch den akademischen Studienabschluss (Bachelor bzw. Master).