Wirtschaftspädagogik Studium
Überblick
Das richtige Personal spielt in jedem Unternehmen eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund sind Fachleute im Bereich Personalentwicklung oder Organisationsmanagement sehr gefragt in der Wirtschaft. Mit einem Wirtschaftspädagogik Studium kannst du genau zu so einem Experten heranwachsen. Der Studiengang verbindet betriebswirtschaftliches und erziehungswissenschaftliches Know-how und befähigt dich somit für eine Karriere im Personalmanagement, dem Coaching oder der Erwachsenenbildung bzw. Weiterbildung.
Die Wirtschaftspädagogik gehört zu den Sozialwissenschaften und kombiniert betriebswirtschaftliches Wissen mit pädagogischer Didaktik und Methodik. Neben einer Zukunft in der Personalentwicklung kannst du mit dem Wirtschaftspädagogik Studium auch in die Lehre und das Bildungswesen, vor allen Dingen in die Erwachsenbildung, einsteigen.
Studieninhalte
Das Wirtschaftspädagogik Studium ist ein interdisziplinärer Studiengang, der vor allen Dingen die Fachbereiche Wirtschaft und Pädagogik miteinander verbindet. Du erlernst betriebswirtschaftliche Fachkenntnisse und deren Anwendungen im Zusammenhang mit Weiterbildung, Erwachsenenbildung und Personalentwicklung.
Im Studienverlauf können dir daher unter anderem folgende Inhalte begegnen:
- Betriebswirtschaft
- Volkswirtschaft
- Rechnungswesen
- Wirtschaftsrecht
- Mathematik und Statistik
- Erziehungs- und Bildungswissenschaften
- E-Learning
- Pädagogisch-psychologische Grundlagen des Lehrens und Lernens
- Bildungspolitik
- Didaktik
Die meisten Hochschulen bieten den Studierenden zudem die Möglichkeit, im Studienverlauf noch Vertiefungen hinzuzuwählen. Diese Wahlmodule können aus unterschiedlichen Schwerpunkten bestimmt werden. Diese setzen sich aus den Bereichen Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft oder Wirtschaftspädagogik zusammen.
Je nach Ausrichtung des Studiengangs und der Hochschule qualifiziert dich das Wirtschaftspädagogik Studium für eine lehrende Tätigkeit, zum Beispiel an einer Berufsschule. Aus diesem Grund belegst du im Studienverlauf außerdem ein sogenanntes Zweitfach. Dies kannst du aus den Unterrichtsfächern Deutsch, Englisch, Religion, Französisch, Informatik, Mathematik, Spanisch, Sport oder Politikwissenschaft wählen.
Der Master fokussiert sich je nach Hochschule noch mal verstärkt auf die Themen Personalentwicklung und Organisationsmanagement.
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Voraussetzungen
Wenn du dich für ein Wirtschaftspädagogik Studium interessierst, gibt es immer einige formale Voraussetzungen, die du erfüllen musst, um von den Hochschulen zum Studium zugelassen zu werden. Diese Zugangskriterien werden von den Hochschulen selbstständig festgelegt und können daher je nach Anbieter immer etwas abweichen. Mit Hilfe dieser Zulassungsbedingungen fällt es den Hochschulen leichter, unter den Bewerbern die geeigneten Kandidaten für das Wirtschaftspädagogik Studium auszuwählen.
In erster Linie unterscheidet man natürlich zwischen den Zulassungsbedingungen für ein Bachelorstudium und den Voraussetzungen für das Masterstudium. Grundsätzlich erwarten die Hochschulen, dass du folgende Voraussetzungen für ein Wirtschaftspädagogik Studium mitbringst:
- Hochschulzugangsberechtigung (Allgemeine Hochschulreife oder fachgebundene Hochschulreife bzw. Fachhochschulreife), sprich Abitur oder Fachabitur
- Je nach Hochschule ist das Studium auch ohne Abitur, aufgrund der beruflichen Qualifikation möglich
- An manchen Hochschulen gibt es ein hochschulinternes Auswahlverfahren
- Erster berufsqualifizierender Hochschulabschluss (Bachelor oder vergleichbarer Abschluss) in einem wirtschaftswissenschaftlichen, psychologischen oder erziehungswissenschaftlichen Studiengang
- Je nach Hochschule kann eine Mindestnote des Bachelorabschlusses verlangt werden
- Teilweise erfolgreiche Teilnahme am Auswahlverfahren
- Teilweise Nachweis entsprechender Englischkenntnisse
Persönliche Voraussetzungen
Neben den offiziellen Zugangskriterien der Hochschulen gibt es auch noch ein paar persönliche Eigenschaften, die du mitbringen solltest, wenn du dein Wirtschaftspädagogik Studium erfolgreich meistern willst. Diese persönlichen Voraussetzungen sind keine Pflicht, aber sie helfen dir, mit Spaß bei der Sache zu bleiben und das Studium abzuschließen. Dazu gehören:
- Interesse für betriebswirtschaftliche Zusammenhänge
- Spaß an erziehungswissenschaftlichen Themen
- Begeisterung am Lehren und Lernen in Betrieben
- Mathekenntnisse
- Kritisches Denken
- Offene Persönlichkeit
- Kontaktfreudigkeit
Kosten
Die gute Nachricht direkt vorne weg: Das Wirtschaftspädagogik Studium wird in großen Teilen von staatlichen Hochschulen angeboten, was bedeutet, du musst lediglich den Semesterbeitrag zahlen und keine hohen Studiengebühren. Der Semesterbeitrag beläuft sich dabei in der Regel auf einige hundert Euro pro Semester, darin enthalten ist zudem bei vielen Hochschulen auch ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr.
Lediglich im Master Wirtschaftpädagogik können höhere Studiengebühren auf dich zukommen. Dort musst du dann mit Kosten zwischen 10.000 und 15.000 Euro für dein Studium rechnen. Davon solltest du dich aber nicht abschrecken lassen, denn es gibt durchaus ein paar Möglichkeiten zur Studienfinanzierung.
Dauer und Verlauf
Der Bachelor Wirtschaftspädagogik ist auf eine Regelstudienzeit von sechs Semestern angelegt. Diese drei Jahre unterteilen sich in ein Grundlagenstudium und das Vertiefungsstudium. Die Grundlagen werden dir in den ersten zwei Semestern vermittelt, ab dem dritten Semester steigt das Studium dann stärker in die Thementiefe ein und du hast die Möglichkeit, durch die Wahl einzelner Fächer verschiedene eigene Schwerpunkte zu bestimmen. Das fünfte Semester steht dann in der Regel ganz im Zeichen der praktischen Vertiefung.
Die meisten Hochschulen haben im fünften Semester ein Praxissemester, welches du optional auch im Ausland absolvieren kannst. Das letzte und sechste Semester dient dann der Anfertigung deiner Bachelorarbeit und du hast nur noch wenige Veranstaltungen in der Hochschule. Wenn du deine Bachelorarbeit erfolgreich abschließt, erhältst du den akademischen Grad Bachelor of Sciences (B.Sc.) oder Bachelor of Education (B.Ed.). Dieser berechtigt dich zum sofortigen Berufseinstieg oder du hast du Möglichkeit, noch ein Masterstudium anzuschließen.
Das Masterstudium dauert in der Regel vier Semester und endet mit dem akademischen Abschluss Master of Sciences (M.Sc.) oder Master of Education (M.Ed.).
Studienformen
Studium ist nicht immer gleich Studium. Grundsätzlich haben sich in Deutschland mittlerweile viele verschiedene Studienformen für ein Bachelor- oder Masterstudium etabliert. Neben der klassischen Vollzeit-Variante, bei der du hauptsächlich Student bist und grundsätzlich jeden Tag Vorlesungen und Seminare in der Hochschule besuchst, gibt es auch noch die Möglichkeit, neben dem Beruf zu studieren.
Das berufsbegleitende Studienangebot in Form von Fernstudium oder Abendstudium wird dabei immer vielseitiger und umfangreicher, denn die Anzahl der Studieninteressenten, die schon mitten im Berufsleben stehen, sich aber trotzdem noch mal akademisch weiterbilden wollen, wächst stetig an. Auch das duale Studium ist eine Möglichkeit, Theorie und Praxis in Form eines Studiums miteinander zu verbinden. Du siehst – in der deutschen Hochschullandschaft hast du oft die Qual der Wahl.
Leider ist die Auswahl an verschiedenen Studienmodellen für das Wirtschaftspädagogik Studium noch verschwindend gering. Die Regel ist bisher, dass das Studium in der Vollzeit-Variante angeboten wird.
Karriere und Gehalt
Das Wirtschaftspädagogik Studium qualifiziert dich für zwei große Berufszweige: Du kannst dich einerseits für eine Karriere im Bildungswesen entscheiden und lehrende Tätigkeiten in der Weiterbildung, bei Berufsschulen oder an kaufmännischen berufsbildenden Schulen ausüben. Hierbei steht ganz klar die Erwachsenenbildung im Fokus deiner beruflichen Aufgabenfelder. Der zweite Weg schlägt eine Laufbahn in der Wirtschaft ein. Dabei stehen dir vor allem Arbeitsbereiche im Personalmanagement und der Organisationsentwicklung offen. Mit deinen im Studium erlernten Fähigkeiten bist du in der Lage, aus- und weiterzubilden sowie kaufmännisch-administrative Aufgaben zu erledigen.
Aus diesem Grund stehen dir nach dem Studium folgende Arbeitsfelder offen:
- Personalabteilungen von Unternehmen (Personalmanagement, Personalentwicklung)
- Betriebliche Aus- und Weiterbildung
- Berufsschulen
- Bildungsberatung
- Erwachsenenbildung
- Bildungsverwaltung bei Kammern und Verbänden
Gehalt
Eine weitere spannende Frage für Studieninteressenten ist die Frage nach dem Gehalt. Wie viel kannst du mit einem Wirtschaftspädagogik Studium verdienen? Diese Frage lässt sich leider nicht so leicht beantworten. Es ist schwierig, verbindliche Aussagen zum Gehalt in der Wirtschaftspädagogik zu treffen, da es verschiedene Faktoren gibt, die das Einkommen in einem Beruf beeinflussen.
Zuerst spielt es natürlich eine Rolle, in welcher Branche du tätig bist. In der freien Wirtschaft wird ein anderes Gehalt gezahlt als im öffentlichen Bildungswesen. Außerdem kann das Einkommen immer von Arbeitgeber zu Arbeitgeber abweichen. Neben diesen äußeren Einflüssen gibt es aber beim Einstiegsgehalt noch ein paar weitere Faktoren, die sich auf die Höhe des Verdienstes auswirken können. So spielt es eine Rolle, welchen Studienabschluss du hast (Bachelor oder Master), in welchem Bundesland zu arbeitest und wie viel Berufserfahrung (Praktika, Nebenjobs) du bereits vorweisen kannst.
Damit du dir trotzdem einen ersten Eindruck verschaffen kannst, wie das Gehalt in der Wirtschaftspädagogik aussehen kann, haben wir dir hier ein paar Zahlen gesammelt. Beachte allerdings: Es handelt sich definitiv nur um Beispiele!
Was verdient man nach einem Wirtschaftspädagogik Studium?
Beruf | Branche | Alter | Gehalt |
---|---|---|---|
Personalentwicklung | Werbung und PR | 27 | 2.742 Euro |
Personalentwicklung | Immobilien | 36 | 3.670 Euro |
Personalentwicklung | Unternehmensberatung | 37 | 5.660 Euro |
Berufsschullehrer | Bildungsinstitution | 31 | 2.550 Euro |
Berufsschullehrer | Bildungsinstitution | 36 | 3.250 Euro |
Quelle: Gehalt.de
Grundsätzlich lässt sich also zusammenfassen, dass du mit einem Gehalt zwischen 2.500 und 4.000 Euro rechnen kannst. Je länger du im Berufsleben bist, desto höher kann dann aber auch dein Verdienst ausfallen. Besonders in der freien Wirtschaft hast du gute Aufstiegschancen.